Hochsensibilität und Intuition ein Dreamteam

Die Klientin betrachtet ihr Bild mit einem Lächeln im Gesicht und sagt selbstsicher: «Es ist fertig.» Zwar wisse sie nicht wieso, aber das Bild sei in sich stimmig. Das ist Intuition.

Im Grunde etwas ganz Natürliches. Etwas, das zu dir gehört, sofern du nicht verlernt hast, auf dein Herz zu hören. Folgst du ausschliesslich dem Verstand, verpasst du dein feines Gespür, das dir beispielsweise signalisiert, dass dein Bild genau so richtig ist. Dann malst du vermutlich nach den Vorstellungen des Kopfes so lang weiter, bis die Gestaltung ihre magische Wirkung verloren hat. Du kennst diese Situation bestimmt auch. Sie ist eine wunderbare Einladung, künftig mehr auf dein Bauchgefühl zu bauen. Inwiefern Hochsensibilität und Intuition zusammengehen, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Wie die innere Stimme hochsensible Frauen unterstützt

Als Kunsttherapeutin begleite ich in meinem Atelier in Bern und online hochsensible Frauen in ihre Kraft. Zu dieser gehören auch Informationen aus dem Unbewussten.

Das intuitive Empfinden ist der zentrale Schlüssel für einen entspannten Umgang mit Hochsensibilität. Durch intuitives Handeln reduzierst du Überreizung, weil du mit dir und deinen Bedürfnissen ständig verbunden bist.

Folgst du deinem Herzen, dann gehst du Schritt für Schritt. Und mit jedem Schritt kannst du deine Richtung ändern, solltest du feststellst, dass der eingeschlagene Weg dir nicht entspricht.

Das heisst nicht, dass du deshalb dein Ziel nicht erreichst. Im Gegenteil, du wirst erst recht dort ankommen, nur vermutlich anders, als du gedacht hast. In jedem Fall bestimmt leichter. Leichtigkeit ist das Geschenk der Eingebung. Und mehr Leichtigkeit wünschen sich fast alle Menschen, die eine feine Wahrnehmung haben.

Leichtigkeit ist aber gleichzeitig ebenso eine Herausforderung für dein Gespür. Du hast vermutlich genauso wie ich gelernt, dass das, was leicht geht, nichts wert ist. Kein Wunder, wenn du deinem Bauchgefühl nicht traust. Und es gibt noch eine zweite Challenge. Einfälle sind niemals logisch und vorhersehbar. Du brauchst viel Offenheit für Unerwartetes und Einzigartiges, Routine ist nicht ihr Ding.

Da geht es deinem Bauch vermutlich gleich wie dir. Denn grundsätzlich bevorzugen feinfühlige Menschen Abwechslung statt Wiederholung. Ein Grund mehr, dich vom Geistesblitz so oft wie möglich treffen zu lassen! Ein guter Beweis, dass Hochsensibilität und Intuition einander bestärken.

So erkennst du deine innere Weisheit

Um dich von deinen Geistesblitzen kitzeln zu lassen, ist es notwendig, dass du die Nachrichten aus deinem Unbewussten erstmals erkennst. Auf Beweise wirst du verzichten müssen, jedoch wächst dein Vertrauen, je mehr du deinen Einfällen traust und im Rückblick feststellst, dass sie goldrichtig waren.

Dennoch gibt es nützliche Anzeichen, dass es sich um Intuition handelt. So zum Beispiel folgende Situationen:

  • Du nimmst wahr, dass du dich zu etwas stark hingezogen oder abgestossen fühlst. Du hast aber keine Erklärung dafür.
  • Du weisst zum Beispiel bei einer Entscheidung sofort, was du willst. Dann schaltet sich der Verstand zweifelnd ein und befürchtet, es könnte sich um eine Täuschung handeln.
  • Deine innere Weisheit spricht durch ein Wort, einen Satz oder ein inneres Bild zu dir. Das geschieht unvermittelt und der Satz oder das Bild sind durch deine Vorstellungskraft nicht beliebig veränderbar. Denn sie sind genauso stimmig, wie sie aufgetaucht sind.

In jedem Fall ist die intuitive Botschaft schnell und unvermittelt da. Begleitet wird sie von einer inneren Gewissheit, die der Verstand anschliessend gern infrage stellt. Oft erkenne ich einen Hinweis aus dem Bauch erst dann, wenn ich mir darüber den Kopf zerbreche. In diesem Fall weiss ich dann, dass ich meinem Gefühl trauen und meinen Kopf um Ruhe bitten darf.

Oft verrät dir das Herz auch nicht sofort die ganze Wahrheit. Manchmal bekommst du bloss ein erstes Puzzlestück, das dich in eine bestimmte Richtung weist. Dann braucht es weiterhin viel Aufmerksamkeit, um das Puzzle durch weitere Ahnungen nach und nach zu Gewissheit zusammensetzen zu können.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Intuition die Gabe ist, zu empfangen. Das heisst bewusst wahrzunehmen, dich einzufühlen und dich auf Energien in dir und ausserhalb von dir einzuschwingen. Keine Frage, das können hochsensitive Personen ausgesprochen gut und ich bin dafür meiner feinen Wahrnehmung sehr dankbar.

Deine „Offenbarung“ aus dem Unbewussten empfangen

Empfangen gehört wie die Hingabe zur weiblichen Kraft in uns. Und die weibliche Essenz ist Sein nicht Tun. Deshalb kannst du am besten empfangen, wenn du entspannt bist. Wenn du in die Stille gehst. Wenn du dich nach innen wendest und in dich horchst. Denn die innere Stimme spricht leise. Manchmal ist sie nur ein zartes Flüstern. Manchmal ist sie zwar laut, aber flüchtig. Auch da braucht es viel Achtsamkeit, sie nicht zu verpassen.

Die Natur ist für die intuitive Wahrnehmung ein wahrer Segen. Geh nach draussen. In der Natur kannst du entspannt deine Antennen ausfahren. So übst du dich im Empfangen, im intuitiven Erleben.

Auch kreatives Gestalten geht nicht, ohne deinen inneren Impulsen zu folgen, und ist deshalb eine wunderbare Möglichkeit, im Dialog mit deinem Empfinden zu sein.

Zwei Übungen, um dein Bauchgefühl zu stärken

Lehne dich an einen Baum im Wald und komme zur Ruhe. Nimm aufmerksam wahr, was du alles hörst, siehst, riechst oder fühlst. Tritt in Verbindung mit dem Baum. Vielleicht magst du dich dafür bedanken, dass er dir Halt gibt. Dass er seit vielen Jahren da ist und eine unglaubliche Weisheit hütet. Stelle ihm dann eine Frage, die dich im Moment beschäftigt. Horche im Folgenden in dich, und du wirst eine Antwort bekommen.

Du kannst dir auf dieselbe Frage auch eine Antwort intuitiv malen. Stimme dich zum Beispiel durch eine bewusste Reise durch deinen Körper (Bodyscan) auf das Malen ein. So kommst du zur Ruhe, so kommst du in Kontakt mit dir. Formuliere deine Frage und lass dich von einer Farbe finden. Beginne mit dieser Farbe zu malen. Spüre in dich und lass deine Hand machen. Sie ist direkt mit dem Herzen verbunden. Vielleicht malst du schnell, vielleicht sehr langsam, vielleicht entstehen Farbflächen, vielleicht Punkte. Male so, wie es sich gerade stimmig anfühlt und schicke deinen Kopf dabei in die Ferien. Das Bild muss dir nicht gefallen und es muss keinen Schönheitskriterien entsprechen. Möglicherweise bekommst du schon durch die Art und Weise wie du malst eine Antwort auf deine Frage, möglicherweise ergibt sie sich aus dem Bild. Lass dich überraschen!

Was deine «ureigene Erleuchtung» verhindert

Ich kann mir vorstellen, dass du dich jetzt fragst, wieso du nicht öfters deiner inneren Stimme folgst.

Dafür gibt es unzählige Gründe und ich möchte dich einladen, festzustellen, wo deine grösste Bremse liegt.

Überprüfe als erstes, welche Einstellung du zur Intuition schon als Kind mit auf den Weg bekommen hast. Unsere kulturelle Ausrichtung fokussiert auf den Verstand als ultimative Wahrheit. Da gibt es für das Bauchgefühl oft nicht viel Spielraum. Es ist jedoch dir überlassen, wie viel Aufmerksamkeit du deiner Herzensweisheit schenkst.

Ein weiterer Saboteur ist Sicherheit, welche das Unbewusste im Alltag unterdrückt. Wenn du absolute Sicherheit willst, dann wirst du kaum auf eine innere Ahnung setzen wollen. Noch weniger, wenn du zusätzlich eine Fehlerkultur lebst, in der Fehler nicht erlaubt sind. Es kann sein, dass du dich irren wirst, wenn du deiner Eingebung vertraust. Dein Gespür per se führt dich nicht in die Irre, jedoch verstehst du es gerade am Anfang möglicherweise auch mal falsch. Solange du weiter auf dich hörst, ist das kein Problem. Denn es wird sich intuitiv auch dafür eine Lösung zeigen.

Die Fähigkeit zu empfangen, nimmt durch die vielen Reize ab, denen du im Alltag ausgesetzt bist. Als hochsensible Person läufst du Gefahr, oft überreizt zu werden. Deshalb ziehst du deine Antennen bewusst oder unbewusst immer häufiger ein, sodass es schwierig wird, ein Signal aus dem höheren Selbst zu empfangen.

Es liegt mir sehr am Herzen, dich darauf hinzuweisen, dass viele Reize dich abstumpfen und den Zugang zu deinem feinen Gespür verhindern. Hinzu kommt, dass viele Reize, ganz besonders bei Hochsensitiven viel Stress auslösen. Stress wiederum verhindert ebenso, mit dem eignen Herzen verbunden zu sein.

Hochsensibilität und Intuition nicht immer beste Freunde

Aus dem bisher Gesagten zeigen sich Hochsensibilität und Intuition als Dreamteam, solange nicht zu viele Reize vorhanden sind. Sobald hochsensible Frauen jedoch viele Eindrücke miteinander verarbeiten müssen, kann die Hochsensitivität auch zum Spielverderber für die Eingebung werden.

Zwar haben hochsensible Frauen und Männer über ihre feine und differenzierte Wahrnehmung einen guten Zugang zur inneren Stimme, jedoch laufen sie durch schnelle Überreizung Gefahr, diesen auch rasch zu verlieren.

Das kenne ich aus eigener Erfahrung bestens. Ich habe aber auch erfahren, dass Kreativ-sein mir den Zugang zu Geistesblitzen & Co. wieder öffnet, nachdem dieser durch Stress verschüttet worden ist. So ist Kreativ-sein die Möglichkeit, meine feine Wahrnehmung durch Intuition zu potenzieren und im Alltag für mich und in der Therapie für meine Klientinnen als wundervolles Tool zu nutzen.

Wieso ich für den «sechsten Sinn» eine Lanze breche

Er erlaubt mir, das Kämpfen im Alltag zu stoppen. Er lässt mich erblühen, ohne mich abzumühen. Er lässt mich Schritt für Schritt gehen, in mich spürend und aus mir schöpfend. Er ist Ausgleich zu meinem Verstand und bringt mich in Balance. Er bringt mich in Flow und lässt mich staunen, wie weise ich bin, wenn mein Verstand aufhört zu zweifeln und mein Herz zu sprechen beginnt.

In der Austauschgruppe online für feinfühlige Frauen erfährst du, wie es andern mit ihrem Bauchgefühl geht.

Herzlichst Claire

Claire Schubnell, Coaching kreativ

Claire Schubnell Coaching und Kurse

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